Mittwoch, 21. Juli 2010

Der Traum..




1. Ein Traum ist ein im Schlaf erlebtes Geschehen. Statt der körperlichen Sinneswahrnehmung
findet die Wahrnehmung im Traum psychisch statt. Kognitive Fähigkeiten wie begriffliches
Denken und kausal-logisches Erinnern treten dabei meist in den Hintergrund. Auch das
Bewusstsein ist meist aufgehoben.

Der Traum ist im Grunde nichts anderes als eine besondere Form unseres Denkens, die
durch die Bedingungen des Schlafzustandes ermöglicht wird. Die Traumarbeit ist es, die
diese Form herstellt, und sie allein ist das Wesentliche am Traum, die Erklärung seiner
Besonderheit.[...] Dass der Traum sich mit den Lösungsversuchen der unserem Seelenleben
vorliegenden Aufgaben beschäftigt, ist nicht merkwürdiger, als dass unser bewusstes
Wachleben sich so beschäftigt, und fügt nur hinzu, dass diese Arbeit auch im Vorbewussten
vor sich gehen kann [...].


Aus: Siegmund Freud, Die Traumdeutung



2. Die Traumstrukturen sind auch Vorformen der Denkstrukturen. Es ist neu zu diskutieren, ob
Träume sprachlich verfasst sind oder ob Sprache und Denken Traumdestillate darstellen.

3 .Untersuchungen zeigen, daß schon bei den ersten noch realistischen Träumen der Nacht die
Erinnerungen durcheinanderpurzeln. Dem Schlafenden gehen Bilder des vergangenen
Tages durch den Kopf. Darunter mischen sich aber ähnliche Eindrücke weit zurückliegenden
Ereignissen, fanden Forscher um Robert Stickgold, Harvard, Boston.

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